Best of: Gail Evans

 
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Gail Evans, ehemalige Vizedirektorin von CNN, beschreibt in ihrem Bestseller Play Like a Man Win Like a Woman Erfolgstaktiken und -tricks, die den meisten Männern auf dem Karriereweg bekannt, wenn nicht gar selbstverständlich sind, während Frauen diese häufig nicht einmal kennen oder, falls doch, ignorieren. Evans verkennt dabei nicht, dass Frauen nicht alles von Männern kopieren sollen oder können, da „männliches“ Verhalten von Frauen durch Männer und auch durch andere Frauen anders bewertet wird. Wo immer möglich, empfiehlt sie Frauen einen „weiblichen“ Stil bei der Anwendung männlicher Taktiken.

An dieser Stelle nun aber ganz einfach zusammengefasst die grössten Irrtümer, denen aus Gail Evans Sicht Frauen auf dem Karriereweg unterliegen:

  • Frauen identifizieren sich im besten Fall mit der in ihrer Organisation höchstrangigen Frau und kommen nicht auf die Idee, eine noch höhere Position anzustreben.

  • Frauen zögern, wenn prestigeträchtige Aufgaben angeboten werden. Dazu ein Beispiel: Der Posten in Paris ist zu haben. Er zeigt deutliches Interesse und fragt, ob er ihn bekommt. Sie deutet an, dass sie allenfalls interessiert wäre.

  • Frauen erwarten häufiger als Männer, bei der Arbeit Freunde und Freundinnen zu gewinnen. Kommt eine neue Kollegin in die Firma und macht deutlich, dass sie ausserhalb der Arbeitsbeziehung nicht an einer näheren Bekanntschaft oder gar an Freundschaft interessiert ist, ist eine Frau nicht selten gekränkt oder fühlt sich gar schuldig. Sie fragt sich, was sie falsch gemacht hat, während dem Kollegen die ganze Sache ziemlich egal ist.

  • Frauen helfen gern einem Kollegen, der nicht zurechtkommt und seine Ziele nicht erreicht. So stützen sie seine Karriere, statt ihre eigene voranzutreiben. Helfen ohne für sich selbst die entsprechende Aufgabe mit der zugehörigen Autorität und Position einzufordern, ist ein Fehler, den Frauen immer wieder begehen. Wenn der oder die Vorgesetzte einen also dazu aufruft, den Kollegen zu unterstützen, sollte die Antwort folglich nicht lauten, „Das mache ich gern.“, in der Hoffnung so punkten zu können. Stattdessen ist nun eine Forderung angebracht: „Nur, wenn ich die Aufgabe oder Funktion selbst übernehmen kann und dies im Betrieb auch so bekannt gemacht wird.“

  • Nein heisst nicht Nein: Ein erstes abschlägiges Nein des Chefs ist nicht unbedingt endgültig. Viele Frauen neigen dazu zu denken: „Er hat Nein gesagt, dann ist das halt so.“ Viele Männer sagen sich: „Jetzt erst recht! Nächste Woche spreche ich ihn erneut darauf an“. Und die Männer haben Recht. Vielleicht hatte der Chef bloss schlechte Laune oder konnte in der gegebenen Situation, beispielsweise vor anderen Leuten, nicht Ja sagen.

  • Ja heisst ja: Exzellent vorbereitet bringt eine Frau ein Anliegen vor. Der Chef sagt „Ja, ok, machen wir“. Überrascht über die positive Antwort und vielleicht auch ein wenig verärgert über die „überflüssige“ Vorarbeit setzt sie dazu an, im Detail zu erklären, was sie sich dazu alles gedacht und recherchiert hat. Im schlimmsten Fall verärgert sie nun den Vorgesetzten, weil sie ihm unnötigerweise die Zeit stiehlt. Es gibt nur einen Antwort auf ein Ja: „Danke, das freut mich“.

  • Hoffen: Eines der schlimmsten Wörter im Arbeitskontext, gern und oft von Frauen verwendet. „Ich hoffe, dass ich die Stelle erhalte.“ „Ich hoffe meine Dissertation wird angenommen.“ Hoffen ist passiv. Hoffen gibt der Gegenseite alle Macht. Indem Hoffnung geäussert wird, versuchen Frauen eine allfällige Enttäuschung leichter wegzustecken und nach aussen nicht als Verliererin dazustehen. Auch wenn frau insgeheim hofft, so sollte sie besser laut sagen: „Ich strebe an, diese Stelle zu erhalten“, oder, „Ich will diese Stelle“. „Ich schliesse dieses Jahr meine Dissertation ab“. Aktion statt Hoffnung!

  • Das Wort „Schuld“ gehört nicht auf das Spielfeld. Solange man einigermassen nach den Regeln spielt, ist man nicht schuldig, weil die andere Seite verliert oder man jemanden übertrumpft. Gewinnen ist das Ziel des Spiels!

Dies und vieles mehr in:

Evans, Gail. 2000. Play Like a Man, Win Like a Woman: What Men Know About Success that Women Need to Learn. New York: Crown Publishing Group.

Verbessern Sie Ihre Fähigkeiten im Umgang mit Machtspielen auf dem Karriereweg!
Zum Beispiel in einem On- oder Offline Workshop «Fertig mit nett!» oder «Nicht mit mir!» oder in einem kurzen und knackigen Webinar.