Networking für Introvertierte?

 

Netzwerken, und zwar gezielt, ist eine der wichtigsten Kompetenzen, die man sich aneignen muss, um Karriere zu machen oder als Unternehmerin erfolgreich zu sein. Was verliert man, wenn man sich dem Netzwerken verweigert? Leider fast alles, was einem beruflich wichtig ist.
Neue Studien zeigen, dass sogenannte «selektive Netzwerker*innen», die hauptsächlich in ihrem engsten Team verweilen und sich nur im äussersten Notfall nach aussen hin bewegen, nicht nur das kleinste, dichteste Netzwerk bauen. Ihr Netzwerk wird zudem im Lauf der Jahre immer schwächer, so dass ihre Rolle in der Organisation tragischerweise immer laufend an Bedeutung verliert und sie nicht einmal mehr ihre, oft hervorragenden, Kompetenzen einbringen können. (siehe Galunic, Jonczyk-Sèdès und Bensaou, HBR 2018).

Es führt also nichts am Erlernen der richtigen Techniken vorbei. Die klassischen darunter sind bekannt (siehe auch mein Blogpost “Kunstvolles Netzwerken”), lösen aber bei vielen Menschen nicht umgehend Begeisterung aus: Small Talk, Netzwerkanlässe, «Kaltansprachen»* …

Da stehe ich doch lieber mit einem Glas und meiner besten Freundin am Weihnachtsanlass in einer Ecke. Und dieses Jahr, oh Wunder, fallen diese grässlichen Anlässe aus!

Die gute Nachricht ist: Die klassischen Netzwerktechniken sind nur ein kleiner Teil dessen, das man einsetzen kann, um ein erfolgreiches Netzwerk aufzubauen. Und für die grösseren Anlässe gibt es durchaus ein paar Tricks, die einem helfen, die ersten Schritte zu machen und nicht verloren herumzustehen.

Hier zwei Beispiele:

  • Erscheinen Sie als eine/r der Ersten an einem Anlass und nutzen Sie so die noch kleineren und offeneren Grüppchen zur Bildung von Kontakten. In diesem Moment sind die Teilnehmenden noch offener und noch nicht so sehr mit ihrem Status und ihrer eigenen Netzwerkaktivität beschäftigt.

  • Gehen Sie auf Grüppchen von drei Personen zu, bei denen mindestens eine Frau steht. Die Idee dahinter: Zweiergespräche unterbrechen kann heikel sein, weil die beiden Teilnehmenden vielleicht über etwas sprechen, das nicht öffentlich ist. Vierergruppen sind schon zu gross. Frauen – wenn auch nicht alle – neigen eher dazu, eine neue Person in einen Kreis aufzunehmen.

Und was machen Introvertierte? Introvertierte Menschen können hervorragende Netzwerker*innen sein. Sie müssen sich nicht in Extravertierte verwandeln, um erfolgreich zu sein. Wie schon Oscar Wilde sagte: «Be yourself, everybody else is already taken».

Wenn Sie lernen möchten, wie Sie ein strategisches Netzwerk aufbauen können, wie Sie auch als Introvertierte dabei sind, dann können Sie dies in einem vierstündigen Online-Workshop «Strategisch Netzwerken: Planen, Umsetzen und Weiterentwickeln» tun. Wie immer basiert mein Workshop auf neusten wissenschaftlichen Erkenntnissen, ich vermittle Ihnen aber auch viele praktische Tricks und Tipps, die Sie einsetzen können, wenn Sie Ihr Netzwerk aufbauen, erweitern und pflegen möchten.

*Jemanden anrufen oder ansprechen, der einen noch nicht kennt.

Workshops

Strategisch Netzwerken: Planen, Umsetzen und Weiterentwickeln

Literatur

Ferrazzi, Keith ; Raz, Tahl: Geh nie alleine essen! und andere Geheimnisse rund um Networking und Erfolg. Kulmbach: Börsenmedien AG, 2007.

Zack, Devora. 2019. Networking for People Who Hate Networking. Berrett-Koehler Publishers.

blogposts

Kunstvolles Netzwerken

Fallen der Unilaufbahn