Mutige Führung ist gute Führung

Mutige Führung ist gute Führung

Mutige Führung wird oft verwechselt mit lautem Auftreten, Dominanz oder schnellem Entscheiden. Doch wirklicher Mut in der Führung zeigt sich anders – und ist anspruchsvoller.

Mutige Führung heisst, Verantwortung zu übernehmen, auch wenn die Situation unübersichtlich ist. Entscheidungen zu treffen, obwohl nicht alle Informationen vorliegen. Den Kurs zu bestimmen, ohne hundertprozentige Sicherheit. Und: bereit zu sein, diesen Kurs später zu korrigieren, wenn neue Erkenntnisse dies erfordern.

Mutige Führung ist dialogisch, nicht autoritär.

Sie bedeutet, Spannungen auszuhalten. Konflikte nicht zu vertagen, sondern anzusprechen – aufrichtig, konstruktiv, lösungsorientiert. Und sie verlangt, zu unterscheiden:
Was ist ein strukturelles Thema im Team?
Und was ist ein individuelles Verhalten, das direkt angesprochen werden muss?

Ein Beispiel: Wenn eine oder zwei Personen im Team regelmässig zu spät kommen, ist es keine gute Führung, das Thema im Teammeeting allgemein anzusprechen oder neue Regeln für alle zu erlassen. Das führt zu Unsicherheit, Demotivation und unterschwelliger Frustration.
Gute Führung bedeutet, direkt mit den betroffenen Personen zu sprechen – klar, respektvoll und im Sinne gemeinsamer Verantwortung.

Oder wie Brené Brown es auf den Punkt bringt:
„Clear is kind. Unclear is unkind.“

Klarheit ist keine Härte. Sie ist Fürsorge. Wer Konflikte oder Fehlverhalten im Ungefähren belässt, aus Angst vor Konfrontation, handelt nicht rücksichtsvoll – sondern überlässt das Team der Unsicherheit. Unklarheit schützt niemanden – sie schafft Misstrauen.

Mutige Führung heisst nicht, alles zu dulden. Im Gegenteil. Verhalten, das andere verletzt oder herabwürdigt – ob psychisch, physisch, sexistisch oder rassistisch – darf keinen Platz haben. Auch dann nicht, wenn die übergriffige Person eine zentrale Funktion hat oder gute Leistungen bringt. Wer hier schweigt oder ausweicht, schützt die falschen Personen und gefährdet das Vertrauen im Team.

Dabei ist es entscheidend, die eigene Rolle zu reflektieren: Mutige Führung erfordert es, sich selbst zu hinterfragen. Auch die eigenen Fehler anzuerkennen – ohne sich kleinzumachen. Fehler einzugestehen ist kein Zeichen von Schwäche, sondern von Integrität. Wer sich als unfehlbar inszeniert, erzieht kein lernendes Team – sondern ein ängstliches.

Psychologische Sicherheit ist in diesem Zusammenhang kein abstraktes Schlagwort, sondern das Ergebnis konkreten Führungsverhaltens. Sie basiert auf vier zentralen Dimensionen:

  1. Verlässlichkeit – Führungskräfte tun, was sie sagen. Sie halten Versprechen ein.
  2. Strukturelle Fairness – Prozesse sind transparent und nachvollziehbar. Alle werden gleich behandelt.
  3. Zugehörigkeit – Menschen dürfen sein, wie sie sind – ohne Angst vor Abwertung oder Ausgrenzung.
  4. Fehlerfreundlichkeit – Lernen ist möglich. Kritik ist willkommen. Scheitern darf thematisiert werden.

Diese Sicherheit entsteht nicht durch gute Absicht, sondern durch gelebte Praxis – täglich, konsequent, spürbar.

Und ja, das alles ist herausfordernd.
Mutige Führung fällt nicht vom Himmel. Es braucht Zeit, Erfahrung, Reflexion. Und auch Verständnis dafür, dass nicht jede Führungskraft von Anfang an alles kann.
Mut ist kein Persönlichkeitsmerkmal – er ist eine Entscheidung. Und diese Entscheidung lässt sich trainieren.

Zum Schluss sei eines klargestellt:
Andere anschreien, öffentlich demütigen oder klein machen – das ist keine Form von Mut.
Es ist entweder Ausdruck eigener Unsicherheit, schlechter Vorbilder oder fehlender Selbstführung. Wer so führt, verliert langfristig das Vertrauen – und den Respekt.

In Dare to Lead beschreibt Brené Brown Mut als Fähigkeit, schwierige Gespräche zu führen, Verletzlichkeit zuzulassen und sich dennoch nicht zu verlieren. Mut bedeutet nicht, immer stark zu sein – sondern präsent. In Verbindung. Klar in den Werten. Und bereit, Risiken einzugehen, ohne die eigene Menschlichkeit zu verlieren.

Fazit:
Mutige Führung ist keine Technik. Sie ist eine innere Haltung. Und sie ist erlernbar. Sie beginnt bei uns selbst – und zeigt sich in jedem Gespräch, in jeder Entscheidung, in jedem Moment.

Möchtest du mutige Führung lernen und gemeinsam mit anderen in einem wohlwollenden Rahmen trainieren? Dann schau dir doch mal diesen Workshop an.

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